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Urbanisierung. Mehr Stadt als Land

Der Stadt gehört die Zukunft. Derzeit lebt bereits über die Hälfte der knapp acht Milliarden Erdenbürger in Städten. 2050 werden es voraussichtlich zwei Drittel sein. In Deutschland wohnen bereits drei von vier Menschen (75 Prozent) in einer Stadt. Und auch hier wird sich der Anteil in den nächsten Jahren noch weiter erhöhen. Hochhäuser helfen, hier wie überall auf der Welt, Platz für die in die Städte dringenden Menschenmassen zu schaffen. Und noch ein Trend ist beobachtbar: Neue sowie modernisierte Bauwerke werden immer häufiger multifunktional genutzt. Die Planung dieser zukunftsweisenden Häuser stellt jedoch Brandschutz- und Elektroplaner wie auch Errichter vor große Herausforderungen.

04. Juni 2020

In diesem Punkt dürften sich sämtliche Bevölkerungsforscher einig sein: Der Stadt gehört die Zukunft. Derzeit lebt bereits über die Hälfte der knapp acht Milliarden Erdenbürger in Städten. 2050 werden es voraussichtlich zwei Drittel sein. In Deutschland wohnen bereits drei von vier Menschen (75 Prozent) in einer Stadt. Und auch hier wird sich der Anteil in den nächsten Jahren noch weiter erhöhen. Hochhäuser helfen, hier wie überall auf der Welt, Platz für die in die Städte dringenden Menschenmassen zu schaffen. Und noch ein Trend ist beobachtbar: Neue sowie modernisierte Bauwerke werden immer häufiger multifunktional genutzt. Die Planung dieser zukunftsweisenden Häuser stellt jedoch Brandschutz- und Elektroplaner wie auch Errichter vor große Herausforderungen. Um ihnen die Arbeit zu erleichtern, haben wir ein Whitepaper zusammengestellt. Hier stellen wir viele praktische Lösungen vor und geben einen umfassenden Überblick über alle brandschutztechnischen Richtlinien, die für diese Objekte gelten.

Allein in Frankfurt am Main werden derzeit beispielsweise 30 neue Hochhäuser geplant bzw. bereits errichtet.

Städte – der Lebensraum für immer mehr Menschen

Städte sind der Lebensraum der Zukunft. 2050, so prognostizieren die Vereinten Nationen, werden fast 70 Prozent der Weltbevölkerung in der Stadt leben. Insbesondere in den Entwicklungs- und Schwellenländern läuft die Urbanisierung auf Hochtouren. Etwas weniger rasant verläuft die Urbanisierung in den westlichen Ländern. Denn hier ist die Verstädterung bereits sehr weit vorangeschritten. In Deutschland lebt beispielsweise nur noch eine Minderheit auf dem Land.

Und auch wenn die Gesamtbevölkerung in Deutschland bis 2060 voraussichtlich um knapp zehn Millionen schrumpfen wird – Ballungsräume wie Frankfurt, Berlin, Hamburg oder München platzen wohl auch zukünftig aus den Nähten. Aktuell fehlen in diesen Hotspots bekanntermaßen zehntausende Wohnungen. Und Stadtverwaltung und Investoren kommen kaum hinterher, den Bedarf zu decken. Bis 2050 werden voraussichtlich 84,3 Prozent der Deutschen urban leben. Der Stadtökonomen Edward Glaeser, der an der amerikanischen Elite-Universität Harvard forscht und lehrt, sieht laut Welt-Artikel aus dem Jahre 2015 Deutschland jedoch gut aufgestellt, um die fortschreitende Verstädterung in den Griff zu kriegen.

Die Ära der Multifunktionalität

Hand in Hand mit der Urbanisierung geht eine zunehmende Individualisierung und Differenzierung der Lebensstile. Und auch die Grenzen zwischen Arbeits- und Wohnwelten verschwimmen immer stärker. Zudem müssen insbesondere in Großstädten Flächen verdichtet werden. Entwicklungen, auf die Architekten und Stadtplaner reagieren. Eine ihrer Antworten sind Gebäude, die sich multifunktional nutzen lassen. Das heißt, Teile desselben Gebäudes werden beispielsweise als Tiefgarage, Laden, Büro, Wohnung, Hotel oder Restaurant genutzt.

Zunehmend wetteifern Bauherren und Architekten auf der ganzen Welt darum, den nächsten Supertower zu errichten.

Alexander Kind, Leiter Projektberatung Brandmeldesysteme bei Hekatron Brandschutz

Multifunktionale Gebäude lassen sich anpassen

Allein in Frankfurt am Main werden derzeit beispielsweise 30 neue Hochhäuser geplant bzw. bereits errichtet. Die meisten davon als multifunktionale Gebäude, die neben Wohnungen häufig auch noch Tiefgaragen Büros, Geschäfte oder Restaurants beherbergen.  Ein multifunktional gestaltetetes Gebäude sollte dabei so geplant werden, dass Investoren und Betreiber schnell, kostengünstig und flexibel auf die sich ändernden Bedürfnisse der Nutzer eingehen können.

Zahlreiche bauordnungsrechtliche Vorschriften und Vorgaben

Doch um diese zukunftsweisenden Gebäude konform zu den bauordnungsrechtlichen Vorgaben zu errichten, müssen viele Vorschriften berücksichtigt werden. In der Regel werden diese Gebäude als Sonderbau eingestuft. Damit gelten u. a. Sonderbauvorschriften (Muster-Hochhausrichtlinie, Muster-Verkaufsstättenverordnung, Muster-Garagenverordnung etc.), welche die Regelungen der jeweiligen Landesbauordnung ergänzen.  Nahezu all diese Vorschriften fordern anlagentechnische Lösungen zur Branderkennung und Alarmierung. Darüber hinaus müssen zahlreiche weitere Vorgaben eingehalten werden, auf die die Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmung (VV TB) des jeweiligen Bundeslandes verweist.

In Großstädten wie Hamburg mit verdichteten Flächen werden multifunktionale Gebäude immer wichtiger.

Brandmelde- und Alarmierungskonzept

Um den Anforderungen an ein solches Gebäude aus Sicht des Brandschutzes gerecht zu werden, ist deshalb das Nutzungskonzept von besonderer Bedeutung. Dieses Nutzungskonzept ist eine der wichtigsten Grundlagen zur Erarbeitung des Brandschutzkonzeptes und des späteren Brandmelde- und Alarmierungskonzeptes. In das Brandmelde- und Alarmierungskonzept fließen neben den bauordnungsrechtlichen Vorgaben aus dem Brandschutzkonzept auch weitere Anforderungen an Brandmeldung und Alarmierung ein, zum Beispiel Versicherungsauflagen, architektonische Bedürfnisse oder Anforderungen der Feuerwehr.

Multifunktionale Gebäude sind hochkomplex. Sie müssen vielfältige bauordnungsrechtliche Vorgaben erfüllen, wirtschaftlich und zukunftsfähig sein.

Bastian Nagel, Spezialist für Bauordnungsrecht, Normen und Richtlinien bei Hekatron Brandschutz

Fachplaner und -errichter von Brandmelde- und Sprachalarmanlagen gefragt

Multifunktionale Gebäude stellen hinsichtlich des anlagentechnischen Brandschutzes damit hohe Anforderungen an Architekten, Fachplaner und Errichter. Wie komplex die ganze Materie ist, wissen Alexander Kind, Leiter Projektberatung Brandmeldesysteme und Thomas Merkt, Leiter Projektierung Brandmeldesysteme bei Hekatron sehr genau. Sie unterstützen mit ihren Teams Fachplaner und –errichter dabei, auf Basis der Anforderungen im Nutzungs- und Brandschutzkonzept ein wirtschaftliches Brandmelde- und Alarmierungskonzept zu erstellen.

Die Hackeschen Höfe in Berlin bieten in historischen Gebäuden Geschäfte, Kultur und Nachtleben - und damit auch unterschiedlichste Brandschutzanforderungen.

Planer bedenken zukünftige Nutzung

Erfahrungsgemäß stehen die Planer dabei vor unzähligen Fragen. Gemeinsam mit Hekatron Brandschutz finden sie jedoch die passenden Antworten – beispielsweise darauf, wie Bewohner trotz schalldichter Türen sicher alarmiert werden, wie eine sichere und schnelle Branddetektion auch bei schwierigen Umgebungsbedingungen gewährleistet wird oder wie die Feuerwehr schnellstmöglich zum Brandherd gelangt. Letzteres erfordert u. a. mehrerer Erstinformationsstellen für einen schnelleren und gezielten Feuerwehreinsatz.

Was die brandschutztechnische Planung derartiger Gebäude darüber hinaus noch verkompliziert ist, dass Planer, wie oben angerissen,nicht nur die gegenwärtig anvisierte Nutzung bedienen. „Sie müssen in ihren Konzepten vielmehr auch die Möglichkeiten einer Umnutzung mitdenken“, so Alexander Kind. „Dafür brauchen sie Lösungen, die sich flexibel an die Bedürfnisse der Betreiber anpassen lassen. Integral WAN, die smarte Vernetzung von Brandmeldeanlagen, bietet eine maximale Flexibilität und Planungssicherheit auch bei Erweiterungen oder Modernisierungen“, ergänzt Thomas Merkt.

1

Megacitys auf dem Vormarsch

1950 gab es weltweit nur zwei Städte, die mehr als 10 Millionen Einwohner hatten: Tokio und New York City. 2010 gab es 26 dieser Megastädte. Und heute beherbergen bereits über 30 Orte derart viele Menschen. Die Städte mit mehr als einer Million Einwohner nimmt ebenfall zu. Derzeit sind es bereits mehr als 300!

2

Wenig Fläche - großer Verbrauch

Städte bedecken derzeit flächenmäßig lediglich zwei Prozent der Erdoberfläche. Sie verbrauchen jedoch 75 Prozent der weltweit benötigten Energie und produzieren 80 Prozent der Treibhausgase.

3

Städter ergrauen

Städter werden weltweit älter. Das Statistische Bundesamt prognostiziert für Deutschland 2050 das über 30 Prozent älter als 65 Jahre sein werden. Und in China wird sich dann die Zahl der über 64-jährigen auf 335 Millionen verdreifachen.

4

6 deutsche unter den 25 Städten mit der höchsten Lebensqualität

München, Düsseldorf, Frankfurt, Berlin, Hamburg und Nürnberg.

Zugang aus der Ferne

Durch den Einsatz von Integral WAN können also Teile des Hochhauses problemlos umgebaut werden, ohne dass die Brandmeldeanlagen im Rest des Hochhauses ebenfalls für Wochen oder Monate außer Betrieb gesetzt werden. Diese funktionieren weiterhin, Brandwachen als Ersatz der Anlagen sind damit nicht notwendig. Zudem sind alle Generationen und Anlagen-Typen auf- und abwärtskompatibel. Das heißt, wird eine Geschäftsfläche in einem multifunktionalen Gebäude beispielsweise nach einigen Jahren in ein Restaurant umgenutzt, dann kommen für diesen Bereich zwar neue Brandmelder zum Einsatz und auch die Brandmeldeanlage würde modernisiert, doch ein Upgrade der anderen Brandmeldeanlagen im Haus wäre mit Interal WAN nicht zwingend notwendig.

Aus der Erfahrung von Kind sprechen auch mehrere Gründe für den Einsatz von Integral Remote. Denn damit ist eine effiziente und wirtschaftliche Unterstützung bei der Inbetriebnahme, Wartung und Instandhaltung aus der Ferne möglich. Durch die Weiterleitung der Meldungen auf mobile Endgeräte können Betreiber zudem schnell und gezielt sehen, ob eine schnelle und gezielte Intervention erforderlich ist. So werden u. a. unnötige Feuerwehreinsätze vermieden und damit Kosten gesenkt. 

Planungsunterstützung – so wichtig wie die Lösungen selbst

Planer und Errichter sollten laut Kind also auf Lösungen setzen, „mit denen Betreiber und Investoren von multifunktionalen Gebäuden wirtschaftlich agieren und mit denen sie Mehrwerte generieren“. So muss beispielsweise der Betrieb während der Modernisierungs- bzw. Umnutzungs- und Instandhaltungsmaßnahmen so wenig wie möglich gestört bzw. unterbrochen werden. Zudem geht es bei der Wahl der eingesetzten technischen Lösungen immer auch um die Investitionssicherheit.

Deshalb sind nicht nur die passenden Produkte, sondern auch die persönliche, projektspezifische Beratung und Planungsunterstützung vor Ort eminent wichtig, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Hekatron setzt deshalb auch in diesem Bereich auf einen intensiven Austausch mit seinen Kunden und Partnern. Damit Brandschutz- und Elektroplaner sowie Errichter alle Vorschriften und Richtlinien gesetzeskonform umsetzen, ohne die wirtschaftlichen Interessen der Investoren aus dem Blick zu verlieren, erarbeitete Hekatron Brandschutz das Whitepaper „Brandschutz in multifunktionalen Gebäuden“. Ausführlich vorgestellt werden dort, welche brandschutztechnische Aufgabenstellung sich in den unterschiedlichen Gebäudebereichen mit welchen Brandmeldern lösen lassen.

Das Whitepaper: Der Sicherheit verpflichtet

Sie möchten wissen, welche Richtlinien für multifunktionale Objekte gelten und wie sie brandschutztechnisch ausgestattet sein müssen? Wir gehen in unserem Whitepaper darauf ein und stellen Ihnen praktische Lösungen für die Planung multifunktionaler Gebäude vor. Gut zu wissen:

1. Umfassende gesetzliche Vorgaben

Bei einem multifunktional genutzten Gebäude müssen verschiedene gesetzliche Vorgaben beachtet werden. Über die jeweilige Landesbauordnung hinaus ergeben sich beispielsweise Anforderungen aus verschiedenen Sonderbauvorschriften (Muster-Hochhausrichtlinie, Muster-Verkaufsstättenverordnung, Muster-Garagenverordnung …). Nahezu all diese Vorschriften fordern anlagentechnische Lösungen zur Branderkennung und Alarmierung. Darüber hinaus müssen auch Vorgaben der Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmung (VV TB) des jeweiligen Bundeslandes eingehalten werden.

2. Schutzziele

Neben den bauordnungsrechtlichen Schutzzielen an den Brandschutz können sich auch weitere, privatrechtliche Schutzziele ergeben. Dabei geht es nicht nur um Versicherungsauflagen sondern auch um zivilrechtliche und betriebswirtschaftliche Überlegungen wie die Verkehrssicherungspflicht oder der Schutz von Baudenkmälern.

3. Nutzungskonzept ist entscheidend für Brandschutzlösung

Eine Brandschutzlösung für alle Bereiche eines multifunktionalen Gebäudes gibt es nicht. Die Nutzungsart bestimmt, welche Brandschutzlösung in den einzelnen Bereichen zum Einsatz kommt. Daher spielt das Nutzungskonzept für die Planung des anlagentechnischen Brandschutzes eine so große Rolle.

4. Umfassendes Portfolio an Lösungen

Mit dem Brandmeldesystem Integral IP und der großen Palette an Hekatron Brandmeldern steht Planern und Errichtern ein umfassendes Portfolio an passenden, brandschutztechnischen Lösungen zur Verfügung. So kann der Parkbereich beispielsweise sehr gut mit dem linienförmigen Wärmemelder ADW 535 überwacht werden. Dieser wurde speziell für raue Umgebungsbedingungen konzipiert. Das heißt, trotz seiner hohen Detektionssicherheit löst er auch bei einer hohen Abgaskonzentration in der Tiefgarage keine Täuschungsalarme aus.     

5. Vorteil von Sprachalarmierungen

Grundsätzlich sind in multifunktionalen Gebäuden Alarmierungsanlagen gefordert, die es ermöglichen, im Gefahrenfall auch mündliche Anweisungen zu geben. Hekatron empfiehlt den Einsatz von Sprachalarmanlagen, die – je nach Forderung – als Elektroakustisches Notfallwarnsystem (ENS) oder als eifache ELA-Anlage eingesetzt werden können.

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