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Sonderbrandtechnik bei Comte Galvanotechnik

Nachdem das Werk 2 der Comte Galvanotechnik in Sulingen von einem Großbrand zerstört wurde, war klar, dass der Nachfolgebau brandschutztechnisch lückenlos überwacht werden muss. Die Lösung bot eine mit Sonderbrandtechnik ausgestattete Brandmeldeanlage von Hekatron, die dank des Ilia Dust Pro-Systems, ASD-Ansaugrauchmeldern und jeder Menge Handfeuer- und Mehrfachsensormeldern auch unter anspruchsvollsten Umgebungsbedingungen für störungsfreie Sicherheit sorgt.

18. Juli 2018

Bei der Comte Galvanotechnik GmbH & Co. KG in Sulingen bei Bremen gehört eine prozessbedingte, zeitweise auftretende hohe Dampf- und Nebelkonzentration in der Produktionshalle zum ganz normalen Betriebsalltag. Sie resultiert aus den zahlreichen, bis zu 60 Grad Celsius heißen Prozessbädern und Verfahren, die das 1836 gegründete Unternehmen zur Veredelung unterschiedlichster Oberflächen einsetzt. Zum Leistungsspektrum zählen Verchromen und Verkupfern ebenso wie Vernickeln und Verzinnen bis hin zur Verzinkung und Zinklegierungsbeschichtung. Obwohl die dabei verwendeten Komponenten an sich nicht feuergefährlich sind, zerstörte 2011 ein Großbrand eine der beiden Fertigungsstätten nahezu komplett. „Brandursache im damals brandschutztechnisch ungesicherten Gebäude war ein defektes Netzteil, von dem aus die Flammen über die Dachisolierung auf die gesamten Hallen übergriffen“, erzählt Frank Raschdorf, Mitglied der Geschäftsleitung der Comte Galvanotechnik GmbH & Co. KG.

Frank Raschdorf, Comte Galvanotechnik, Daniel Kremer und Michael Meinke, A & M Service + Technik (von links)

Klare Entscheidung für Hekatron

Doch schon gleich nach dem Brand war klar: Der Betrieb muss weitergehen und das Werk wird neu aufgebaut – diesmal jedoch mit einer flächendeckenden Brandschutzüberwachung, wie sie auch aus versicherungstechnischen Gründen gefordert war. Ende 2014 wurde daher eine Hekatron-Brandmeldeanlage mit Sonderbrandtechnik installiert. Errichtet wurde sie von der A & M Service + Technik GmbH in Bremen, die auch schon in der ersten Halle die Brandschutzanlage installiert hatte. Dort befindet sich eine Integral IP MX inklusive Remoteanbindung und Aufschaltung zur Feuerwehr, kombiniert mit zwei Ansaugrauchmeldern ASD 535-1, zehn Handfeuermeldern MCP 535X-1, 17 Mehrfachsensormeldern MTD 533X und 19 Mehrfachsensormeldern MTD 533X CP mit lackierter Leiterplatte.

„Auch in dem neuen Werk haben wir uns ganz bewusst für das System Hekatron entschieden, weil es sehr störungsunempfindlich ist, sich einfach installieren lässt und dank des modularen Systemaufbaus ganz individuell auf die Bedürfnisse vor Ort abgestimmt werden kann“, erklärt Daniel Kramer von der A & M Service + Technik GmbH.

Dazu kommt die Erfahrung, die Hekatron gerade in der Sonderbrandmeldetechnik hat und die sich in der besonderen Leistungsfähigkeit und Güte der entsprechenden Anlagen niederschlägt.

Michael Helmke, Hekatron-Gebietsverkaufsleiter

Rauch als Kenngröße

Die besondere Herausforderung bei der Planung der Anlage, die im laufenden Betrieb installiert wurde, lag in der zeitweise hohen Konzentration von Dampf und Nebel in der Produktionshalle. Eine Lösung, um auch unter solchen Bedingungen Rauch als Kenngröße für die Detektion einzusetzen, bot der Hekatron Ilia Dust Pro S/E, der linienförmige Melder mit extremer Störgrößenresistenz. „Das Ilia Dust-System überwacht perfekt in anspruchsvollen Umgebungsbedingungen, wo ein normaler Rauchmelder nicht arbeiten könnte“, so Daniel Kramer. „Es ist ein aktives System mit Sender und Empfänger, das individuell anpassbar ist und auch etwa kurzzeitige Erhöhungen der Dampf- und Rauchkonzentrationen automatisch abgleicht. Wir haben die 13 Melder hier auf die höchste Empfindlichkeitsstufe parametriert. Dennoch lösen sie keine Fehlalarme aus.“

Galvanisierungsbetrieb: periodisch auftretende Dampf- und Nebelkonzentration

Maßgeschneiderte Komplettüberwachung

Angesteuert werden die Ilia Dust Pro S/E-Melder von der Brandmelderzentrale Integral IP MX, auf die auch drei Rauchansaugsysteme vom Typ ASD 535-1 zur Überwachung der Frischluftzufuhr aufgeschaltet sind. Dazu kommen 35 MCP 535X-1 Handfeuermelder an den Notausgängen und 131 Mehrfachsensormelder MTD 533X im Büro-, Umkleide- und Versandbereich. In den Büros sind zudem 60 Mehrfachsensormelder MTD 533XSCT mit integrierter Tonalarmierung installiert. Nicht zuletzt befinden sich an den Notausgängen in der Produktionshalle 35 akustische Signalgeber BX SOL-R, um im Auslösefall flächendeckend alarmieren zu können. Und wenn die Anlage einen Brand detektiert, wird über die integrierte Aufschaltung auch die Feuerwehrleitstelle in Diepholz benachrichtigt.

Hekatron Ilia Dust Pro S/E: höchste Empfindlichkeit ohne Fehlalarme

Mehr Service mit Hekatron Remote

Ein weiteres Anlagen-Highlight ist die Fernzugriffsmöglichkeit via Hekatron Remote, die in Kürze in vollem Funktionsumfang freigeschaltet wird. „Wir können uns dann direkt vor Ort in die Anlage einwählen und sie komplett bedienen und programmieren“, so Daniel Kramer. „Gleichzeitig können wir so auch dem Kunden viel schneller helfen, etwa bei Schwierigkeiten mit der Anlagenbedienung.“ Aber auch Störungen lassen sich so schnell und einfach auslesen. „Wenn beispielsweise ein bestimmter Rauchmelder ausgetauscht werden muss, können wir ganz gezielt mit dem richtigen Ersatz hinfahren und sofort schnell Hilfe leisten. Unterm Strich verbessert Hekatron Remote den Service beim Kunden ganz erheblich.“ Mittlerweile ist die neue Anlage seit gut zwei Jahren in Betrieb und hat sich bestens bewährt.

Auch unter den schwierigen Gegebenheiten hier läuft die Anlage seit Inbetriebnahme praktisch ohne Probleme und wir hatten auch noch keine Fehlauslösung.

Frank Raschdorf, Mitglied der Geschäftsleitung der Comte Galvanotechnik GmbH & Co. KG